Interview mit Anne Mikus - Texterin für Dr. Hauschka
Gelassene Ausstrahlung.
Oder auch strahlende Gelassenheit – mit über 50 darf sich das eine oder andere einstellen. Findet zumindest Anne, die als Texterin für Dr. Hauschka arbeitet und die passende Lebenserfahrung für die Serie Regeneration Intensiv mitbringt.
Du bist Texterin für die Regenerationslinie von Dr. Hauschka. Was macht es mit dir, wenn du die Texte schreibst, die auch dich erreichen sollen?
„Dann bin ich entweder besonders kritisch oder ich muss aufpassen, dass ich keine Selbstgespräche führe. So nach dem Motto: Achtsamkeit? Sorge zunächst für nachsichtiges Licht im Badezimmer …“
Wie empfindest du Schönheit mit Ende 50?
„Es ist seltsam, ich fühle mich heute schöner als mit Ende 30. Je mehr ich in mir ruhe, desto mehr Funkeln scheint mich zu umgeben – zumindest bilde ich mir das ein. Jenseits der persönlichen Betrachtung nehme ich die Schönheit anderer stärker wahr als früher und kann mich neidlos daran erfreuen. Diese unverschämt frische Haut junger Menschen zum Beispiel. Da möchte ich manchmal einfach niederknien und ihnen sagen, wie schön sie sind.“
Braucht deine Haut heute etwas anderes als noch vor zehn Jahren?
„Ich beobachte, dass meine Haut irgendwie hungriger ist als früher. Eine Dr. Hauschka Kosmetikerin hat mir unlängst die Aufbauende Maske als Ergänzung zu meiner Tagescreme empfohlen. Die wende ich jetzt gerne am Wochenende nach dem Joggen und Duschen an. Sie sitzt dann sozusagen mit mir am Frühstückstisch. Es ist interessant: Meine Haut schluckt die Maske komplett, da kann ich nach der Einwirkzeit nichts mehr abnehmen. Insofern macht es Sinn, die Pflege der Haut immer wieder anzupassen.“
Wie gehst du mit Fältchen bzw. Falten um? Neigst du eher zum Kaschieren oder zum Weglachen?
„Was gäbe ich für Fältchen, die ich noch kaschieren oder weglächeln könnte. Jetzt braucht es schon ein herzhaftes Lachen, um den Falten eine optimistische Richtung zu verleihen. Wenn daraus folgt, dass man mit zunehmendem Alter mehr lacht, bin ich allerdings versöhnt.“
Stichwort „reife Haut“. Was verbindest du mit dem Begriff „Reife“?
„Ehrlich? Ich mag den Begriff der reifen Haut überhaupt nicht. Da denke ich immer an reifen Käse oder reifes Obst, also an einen Zustand kurz vorm Unschönwerden. Ich spreche lieber ohne Umschweife von einer Haut mit Falten oder – etwas charmanter – von einer Haut mit Lebenserfahrung. Reife als Ergebnis eines Entwicklungsprozesses ist natürlich etwas ganz anderes. Da geht es aber nicht um die äußere Hülle, sondern um die Summe all dessen, was einen Menschen auf der Bewusstseinsebene ausmacht.“
Was möchtest du persönlich gerne sichtbar machen?
„Mich. Bevorzugt in einer möglichst attraktiven Ausgabe meines Selbst. An manchen Tagen finde ich mich frühmorgens mit verstrubbelten Haaren und zerknautschten Augen total überzeugend, an anderen bin ich froh, dass es Mascara und Foundation gibt. Aber es ist okay, dass man mir meine Müdigkeit oder meine schlechte Laune ansieht. Je weniger ich mich verstellen muss, desto gelassener kann ich das Leben nehmen.“
Wie verschaffst du dir Gelassenheit? Hast du besondere Selfcare-Routinen?
„Das Wort Routine hätte ich früher nicht in den Mund genommen. Solange meine Kinder zur Schule gingen, musste es im einzigen Bad der Wohnung schnell gehen. Inzwischen habe ich mehr Zeit für mich und blicke mir tief in die Augen, wenn ich mein Gesicht reinige oder die Tagescreme auftrage. Morgens wandert meine Achtsamkeit eher Richtung Gesicht, abends lenke ich sie auf den Körper, indem ich mir zum Beispiel im Bett die Füße mit Öl einreibe. Hatte ich schon gesagt, dass ich ein bekennender Fan aller Dr. Hauschka Pflegeöle bin? Das Moor Lavendel Öl steht aktuell neben meinem Bett. Eine Tasse Tee, das Tagebuch, ein Gruß an meine Füße – das könnte ich tatsächlich als Ritual bezeichnen.“
Worauf freust du dich, wenn du an die vor dir liegenden Jahre denkst?
„Auf das Auskosten von Freiheit. Auf das Gefühl, anderen nichts mehr beweisen zu müssen. Auf ganz viele Abendessen mit guten alten Freundinnen und Freunden. Auf Begegnungen mit neuen Leuten. Darauf, meine Kinder mit jedem Jahr besser kennenzulernen.“
Was ist aus deinem Leben nicht wegzudenken?
„Wenn ich nur einen Satz dazu sagen könnte: Menschen, in deren Gesellschaft ich mich geborgen fühle. Wenn es mehr sein darf, dann fällt mir der erste Kaffee des Tages ein, den ich im Bett trinke. Und die Mittagspause, die ich im Sommer am liebsten im Freibad verbringe. Die kleinen Dinge eben, die einen glücklich machen.“
Hast du einen Ratschlag für dein 20-jähriges Ich?
„Sag konsequenter Nein, wenn du ein Nein fühlst. Geh nicht schlafen, bevor du Unstimmigkeiten ausgeräumt oder zumindest angesprochen hast. Und ansonsten: Genieß nach Möglichkeiten jeden einzelnen Tag.“