Karotte - Daucus carota L.

Karotte

Synonyme: Eselsmöhre, Gelbe Möhre, Gelbe Rübe, Möhre, Mohrrübe, Morich, Mörle, Vogelnestchen, Wörtel, Wurzel

Wissenschaftlicher Name: Daucus carota L.

Familie: Umbelliferae (Doldengewächse)


Heimat

Asien



Inhaltsstoffe

Provitamin A (Carotin), Vitamin B1, B2 und C, Flavonoide, ätherisches Öl.



Beschreibung

Karotte als Heilpflanze? Sicherlich wundern sich so manche, was dieses Gemüse, das man doch eigentlich im Kochtopf vermutet oder gerne mal roh knabbert, bei den Heilpfanzenportraits zu suchen hat. Doch die gelbe Wurzel hat es in sich, wie sich noch zeigen wird. Und: Es gab Zeiten, da hätte sich ein Leser umgekehrt über Karotten im Suppentopf gewundert. Dazu später mehr.

Die auf unseren Tisch wandernde Karotte wurde in langen Züchtungen aus ihrer wildwachsenden Schwester, der Wilden Möhre, gezüchtet, die man auf Wiesen und Feldrainen findet. Schaut man sich deren Wurzel an, glaubt man kaum, dass daraus unsere fleischige und saftige Gartenkarotte werden konnte. Die spindelförmige Wurzel der Wildform ist trocken, holzig und erinnert lediglich durch den Geruch an unser Wurzelgemüse. Beeindruckend ist die Blüte, die wir bei unserer Gartenmöhre ja selten zu Gesicht bekommen. Ausgewachsen erlangt die zweijährige Wilde Möhre in ihrem zweiten Jahr eine Staudenhöhe von bis zu einem Meter. Der mit gefiederten Blättchen weich umgebene holzige Stängel wird dann den ganzen Sommer hindurch bis in den Oktober hinein von nahezu handtellergroßen, flächigen weißen Doldenblüten gekrönt.

Doldenblüten setzen sich aus sehr vielen kleinen Einzelblüten zusammen, die sich alle in eine Ebene ausgerichtet haben. Die Wilde Möhre ist innerhalb der großen Familie der Doldenblütler eindeutig erkennbar: Einige Einzelblüten in der Mitte des Blütentellers sind als einzige schwarzrot gefärbt. Diese Besonderheit ist der Gartenmöhre im Laufe der Züchtungen verloren gegangen.

Dafür hat sie eine rötlich-orangene Wurzel, was wiederum der Wildform fehlt, deren Wurzel weiß ist. Die verblühte Dolde zieht sich zusammen und sieht dann wie ein Nest für ihre reifenden Früchte aus, die als Besonderheit kleine Stacheln auf ihrer Oberfläche tragen.



Wissenswertes

Der Name Karotte wurde vom wissenschaftlichen Namen carota abgeleitet. Dieser lateinische Begriff heißt übersetzt gebrannt und bezieht sich auf die purpurrote Farbe der früheren Zuchtformen.

Die Karotte ist eine geschichtsträchtige Pflanze. Bereits die germanischen Völker bauten dieses Gemüse an, das bei ihnen morha - Wurzel - hieß. Von diesem Begriff leitet sich unser Wort Möhre ab. Auch in Schweizer Pfahlbauten wurden Mohrrübensamen gefunden. Römer und Griechen der Antike erwähnten die Karotte nur als Heilpflanze: Die harntreibende Wirkung war ihnen bereits bekannt. Doch zum Essen war ihnen die noch wenig weitergezüchtete Form wohl zu holzig. Karl der Große empfahl dann den Anbau der Karotte. Ab dem Mittelalter wurde sie tatsächlich in größerem Maße kultiviert.

Durch züchterischen Fleiß können heute an die 500 verschiedenen Karottensorten gezählt werden. Begonnen hatte es mit zwei Varianten: der gelben und der violetten. Erst im 17. Jahrhundert soll es den Holländern gelungen sein, die heute allgemein bekannte orangefarbene Karotte zu züchten, die ihre Farbe dem hohen b-Carotin-Gehalt verdankt. Die violette Färbung entsteht übrigens durch sogenannte Anthocyane: Farbstoffe, die den Blüten ihre Färbung geben, so auch den kleinen violetten Blütchen der Wildmöhre. In England, wo die Möhre wegen ihrer filigranen Blütenform auch Queen Anne's lace - die Spitzen der Königin Anne - genannt wird, erzählt man sich zu diesen dunklen Blütchen folgende Geschichte: Sie seien entstanden, als sich Königin Anne beim Spitzennähen in den Finger gestochen hätte und ein Blutstropfen in die Mitte der Handarbeit fiel. Eine wissenschaftliche Erklärung für dieses besondere Phänomen der purpurnen Blüten gibt es übrigens nicht.

Geröstet und gemahlen können Karotten als Kaffeesurrogat verwendet werden. Das Karottengrün ergibt kleingehackt und gedünstet ein leckeres Gemüse.



Die Pflanze anders betrachtet

Eine blühende Sommerwiese erfreut uns in ihrer Farbenvielfalt, zu der die einzelnen Blumen verschmelzen. Lässt man den Blick über die Weite schweifen, sind einzelne Arten kaum auszumachen. Die Wilde Möhre fällt einem dennoch schnell ins Auge: Nicht nur ihre Größe macht sie so auffällig, sondern auch ihr aufrechtes Wesen, mit dem sie die anderen Blumen anmutig überragt. Ganz zentriert ruht sie in sich und scheint ein Himmelsauge geöffnet zu haben mit ihrer purpurnen Blüte, das wie ein Fingerzeig auf ihr Zentrum weist.

Zentrierung ist das Thema der Karotte. Auch die verblühte Blüte bewahrt diese Geste, indem sie sich um das Blütenzentrum schützend neigt. Und zentrierend hilft die Karotte dem Menschen, der durch zu viele Einflüsse und Anforderungen nicht mehr in der Lage ist, seine Kräfte und Gedanken zu bündeln. Die Haut als Spiegel der Seele muss darunter oft leiden. Und so ist zu verstehen, warum die Karotte die Haut in ihrer natürlichen Funktion unterstützt.

In der gezüchteten Speisemöhre hat sich die Farbe der purpurnen Zentralblüte geradezu nach unten in den Wurzelbereich verlagert. Darin offenbart sie sich als Meisterin im Spiel mit den Polaritäten, die Gegensätzliches miteinander zu verbinden weiß. Mit dieser Eigenschaft hilft sie besonders der Mischhaut Einseitigkeiten zu überwinden und wieder ein gesundes Gleichgewicht zu erlangen.



Die Pflanze in unseren Produkten

Für Dr. Hauschka Kosmetik werden Karotten aus biologisch-dynamischem Anbau schonend mit flüssigem Kohlendioxid extrahiert. Der Extrakt wird in Jojobaöl aufgenommen. Dieses Karottenöl findet Verwendung in: