Candelilla - Euphorbia antisyphillitica, Euphorbia cerifera, Pedilanthus pavonis

Candelilla

Synonyme: Schuhblüte

Wissenschaftlicher Name: Euphorbia antisyphillitica, Euphorbia cerifera, Pedilanthus pavonis

Familie: Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)


Heimat

Halbwüsten Südkaliforniens, Arizonas, Südwesten von Texas, Nordmexiko und Teile Mittel- und Südamerikas.



Inhaltsstoffe

Kohlenwasserstoffe (ca. 50 %, C29-C33), Ester, freie Fettsäuren, freie Fettalkohole und Harze.



Beschreibung

In Mexiko wachsen strauchartige Wolfsmilchgewächse, Euphorbia antisyphillitica, Euphorbia cerifera und Pedilanthus pavonis, die eine kluge Taktik gegen die Hitze ihrer Heimat entwickelt haben: Ihre grau-grünen, unverzweigt wachsenden Äste sowie die seltenen Blätter sind von einem harten Wachs überzogen, das gegen Verdunstung und Umwelteinflüsse schützt: Candelillawachs. Photosynthese betreiben die Pflanzen zum größten Teil über die Stängel. Den Mitgliedern der Wolfsmilchgewächse ist ihr namensgebender weißer Milchsaft gemeinsam. Bemerkenswert sind die Blüten, die im Frühling und Herbst entlang der dünnen Äste wachsen: Was wie eine Blüte aussieht, ist der Zusammenschluss einer weiblichen Blüte in der Mitte, umgeben von mehreren männlichen Blüten. Dabei sind diese Einzelblüten reduziert auf Fruchtknoten und Staubfäden. Diese Form bezeichnen Botaniker als Cyanthum. Die weißen Blätter, die das Cyanthum umgeben, sind so genannte Hochblätter oder Nektardrüsen, die sich durch ihre Farbe den Schein von Blütenblättern geben.



Wissenswertes

Das Wort Candelilla stammt aus dem Spanischen und bedeutet kleine Kerze, Lichtchen. Der Name beschreibt treffend die Gestalt der langen dünnen, kahlen Äste. Zudem fand das Wachs in der Kerzenherstellung Verwendung. Die Euphorbiaceae sind nach Euphorbus, dem Arzt des König Jaba von Mauretanien, 54 v. Christus, benannt. Euphorbus soll als erster den Saft der Wolfsmilchgewächse als Heilpflanze verwandt haben. Der Artname antisyphillitica spiegelt den Volksglauben, dieses Wolfsmilchgewächs helfe gegen Syphilis.

In der Nähe der mexikanisch-texanischen Grenze (mesa's western edge) fanden Archäologen etwa 1500 bis 4000 Jahre alte Felsenmalereien, deren gelb-rote Farben aus einem Gemisch von Mineralpigmenten und Candelillawachs bestehen.

In Higueras, einem mexikanischen Dorf in der Provinz Nuevo León, findet am 12. Dezember das Candelilla-Fest statt. Der Bischof von Monterrey segnet während des Festes aufgehäufte Candelilla-Sträucher mit Weihwasser. Die Dorfältesten entzünden danach die Haufen. Ohne Reisig oder Papier entfachen die Candelillasträucher schnell zu großen Feuern und brennen in wenigen Minuten zu Asche. Die Bewohner tanzen zu traditioneller Musik und verehren die Reste der verbrannten Candelilla. In diesem Fest vereinen sich alte Bräuche der mexikanischen Ureinwohner mit christlicher Tradition.



Die Pflanze in unseren Produkten

Die WALA bezieht Candelillawachs aus Mexiko, wo die Wachshersteller es nach einem über hundertjährigen Verfahren gewinnen. Bei der Ernte schneiden sie die gesamte Pflanze ab und lassen nur den Wurzelstock stehen, aus dem sich die Staude innerhalb von drei Jahren komplett regeneriert. Die Arbeiter kochen die frisch geernteten Pflanzenteile in Wasser. Dabei schmilzt das Wachs und steigt an die Wasseroberfläche. Dort schöpfen sie es ab und sammeln das Wachs in Behältern, in denen es nach dem Auskühlen wieder fest wird. Mit den ausgekochten, in der Sonne getrockneten Pflanzenresten erhitzen die Wachshersteller das Wasser für die nächste Wachsextraktion. Als natürlicher Formgeber und Schutz findet sich Candelillawachs in: